„Chemie – die stimmt!“

In der Finalrunde der länderübergreifenden Olympiade „Chemie – die stimmt!“ erkämpften sich in der Wertung THEORIE (Klausur, Einzelwettbewerb) in Klassenstufe 9 Paula Kipf den 2. Platz und in Klassenstufe 10 Jörn Bannies den 1. und Sven Roediger den 3. Platz.
In der Wertung PRAXIS (Laborpraktikum, Teamwettbewerb) erreichte in Klassenstufe 9 Paula Kipf Platz 3 und in Klassenstufe 10 kamen Anne Sauermann auf Platz 1, Sven Roediger auf Platz 2 und Jörn Bannies auf Platz 4.
Herzlichen Glückwunsch für diese Erfolge!

Medieninformation des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus vom 20.06.2011
Internet: http://www.sachsen-macht-schule.de

Dresdener Chemie-Asse sind Mitteldeutschlands Spitzenreiter

Die landesbesten Chemieschüler Mitteldeutschlands trafen sich vergangenes Wochenende zum Wettstreit in Merseburg. Aus mehr als 1000 Teilnehmern wählten die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ihre jeweils 12 besten Chemie-Asse: die Sieger der zweistufigen Chemie-Landesolympiaden der neunten und zehnten Klassen. In Merseburg mussten sie einen Parcours aus schriftlichen und praktischen Prüfungen unter Beweis von Wissen, Kreativität und sozialen Kompetenzen absolvieren.

Anne Sauermann, Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium Dresden; Sven Roediger, Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium Dresden; Paula Kipf, Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium Dresden; Friedhelm Knitt, Bertolt-Brecht-Gymnasium Dresden; Jörn Bannies, Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium Dresden

Als erste Hürde mussten sie eine vierstündige theoretische Klausur nehmen. Hier sollten die Schüler in die Fußstapfen von Alexander Fleming und den Chemikern des frühen 20. Jahrhunderts treten. Die Aufgabe bestand darin, ein chemisches Syntheseverfahren für das Antibiotikum Penicillin zu entwickeln. Erst durch die kostengünstige, chemische Synthese, konnte der wertvolle Naturstoff Penicillin der medizinischen Revolution des 20. Jahrhunderts zum Durchbruch verhelfen. Noch heute ist Penicillin aus modernen, biologischen Labors kaum wegzudenken. Davon konnten sich die Schüler bei Exkursion an das Biozentrum der Universität Halle überzeugen. Dort haben sie gesehen, welche vielfältigen Einsatzgebiete modernen Chemikern offen stehen, vom analytischen Synthesechemiker bis hin zum Molekularbiologen und Biomediziner. Dabei zeichnen gerade die Chemiker durch ihr besonders tiefes Verständnis und umfangreiches Wissen um die ultramikroskopische Welt der Moleküle aus, die für die modernen Lebenswissenschaften unersetzlich sind.

Im Laborpraktikum am Donnerstag ging es bunt zu. Dort sollte eine metallorganische, chemische Verbindung mit dem unaussprechlichen Namen Trisacetylacetonatoferrat hergestellt werden. Die Damen erkennen im Namen sofort das Aceton, früher ein wichtiger Bestandteil im Nagellackentferner, und die Köche und Hausmänner das Acetat, dessen Namen vom lateinischen Wort für Essigsäure abgeleitet ist. Ferrat steht für das Metall Eisen. Und zusammen ergibt die chemische Verbindung eine tiefrote, kristalline Substanz die chemisch viele Gemeinsamkeiten mit dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin besitzt. Also wieder eine Substanz aus dem Bereich der Grundlagenforschung der modernen Lebenswissenschaften.

Nachdem sich die Schüler nach getaner Arbeit am Abend beim Bowling und Billard vergnügten, wurde am Freitag noch einmal die ganze Bandbreite der chemischen Farbstoffe vorgestellt. Prof. Dr. Thomas Rödel, von der Hochschule Merseburg, erklärte in einem anschaulichen Vortrag alles Wissenswerte und beantworte geduldig die Fragen der Schüler.

Das Ereignis, auf das alle fiebernd gewartet haben, war natürlich die feierliche Siegerehrung. Für die Dresdner Olympioniken hat sich das ganz besonders gelohnt: die Zehntklässler haben sich als Mitteldeutschlands beste Theoretiker erwiesen und mit Jörg Bannies und Sven Roediger Bronze und Gold abgesahnt! Bei den Neuntklässlern ging Silber mit Paula Kipf an eine Dresdener Chemikerin. Selbst in der Praxis konnten die Dresdener nicht geschlagen werden: Zusammen mit dem Sachsen-Anhaltiner Lukas Möller und dem Thüringer Kevin Höhlein gewann Anne Sauermann auch hier Gold. Dabei konnte das Dream-Team nicht nur mit der besten Synthese sondern auch mit einer hervorragenden Präsentation ihrer Ergebnisse überzeugen! Die i-Tüpfelchen setzten Sven Roediger und Paula Kipf, die in der Praxis auch Silber und Bronze ergattern konnten. Alle Dresdener Preisträger stammen vom Martin-Alexander-Nexö-Gymnasium. Mit seinen Leistungen zählt das Gymnasium im Fach Chemie damit ganz klar zu den stärksten Schulen Mitteldeutschlands. Stolz, die einzigen Dresdener Preisträger zu stellen, sind die Schüler aber nicht unbedingt: gerne würden sie im Rahmen des Wettbewerbs mehr Kontakt zu Gleichgesinnten anderer Schulen Dresden knüpfen.

Die bei der Siegerehrung anwesenden Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft haben gezeigt, dass der Austragungsort Merseburg für die Finalrunde von »Chemie – die stimmt!« nicht zufällig gewählt ist. Hier im Herzen der mitteldeutschen, industriellen Chemielandschaft findet die Olympiade in unmittelbarer zu zweit der größten Sponsoren des Wettbewerbs statt: dem weltweit agierenden Chemieunternehmen Dow und der Total Raffinierie – die die Tankstellen ganz Mitteldeutschlands mit Kraftstoff versorgt. In Merseburg können die Nachwuchschemiker darum nicht nur wertvolle Kontakte untereinander sondern insbesondere auch mit den Vertretern der ortsansässigen Chemie knüpfen.

Auch nachdem die Schüler abgereist sind, bereitet sich »Chemie – die stimmt!« bereits wieder auf das den Wettbewerb im nächsten Schuljahr vor. Der Einsendeschluss für die Arbeiten der Hausaufgabenrunde ist der 30. November. Die Fragestellungen der Hausaufgabenrunde können auf der Homepage des Wettbewerbs abgerufen werden. Dort findet sich auch die vollständige Liste Teilnehmer und Sieger.