Auf der Suche nach dem finnischen Geheimnis

Es heißt die skandinavischen Länder haben uns in Sachen Bildung einiges voraus. Dank des Programms Erasmus+ für Schulen hatten wir, Alexandra Schein und Romy Schneider, die Möglichkeit, eine Schulwoche in der Helsinki School of Natural Sciences zu hospitieren. Besonders spannend war dabei, dass es sich bei der Schule um eine weiterführende Schule handelt, die ebenfalls eine Vertiefung im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften aufweist. Erwartet hatten wir viel Digitalisierung und einen Einblick in ein etwas anderes Schulsystem. Bekommen haben wir eine Woche voller erkenntnisreicher Begegnungen mit Lehrenden und Lernenden, spannende Einblicke, jede Menge neue Ideen – und natürlich sehr viel Digitalität. Wir haben verschiedene Unterrichtsstunden wie Chemie, Biologie, Mathematik und Englisch angeschaut und hatten im Anschluss die Möglichkeit mit den Lehrerinnen und Lehrern zu sprechen. Dabei haben wir uns über unsere Schule und Schulsysteme ausgetauscht und es sind zahlreiche Ideen für neue Projekte und Kooperationen geboren, die wir nun versuchen werden in die Tat umzusetzen. Auch die Gespräche mit Schülerinnen und Schülern waren sehr spannend. Unser Eindruck war, dass die finnischen Schülerinnen und Schüler ein hohes Maß an Selbständigkeit an den Tag legen und für ihre Schulbildung große Verantwortung übernehmen. Nachhaltig beeindruckt haben uns auch die finnische Ruhe im Schulalltag und das neue, wunderbare Schulgebäude, das sich direkt auf dem Uni-Campus befindet, was tägliche Besuche im Chemie-und Physiklabor ermöglicht.

Wir denken, dass wir in der „Helsingin luonnontiedelukio“ einen passenden Partner für zukünftige Projekte und Austausche gefunden haben und hoffen, dass wir vielleicht schon bald die nächste Delegation nach Helsinki entsenden werden.

Autorin: Dr. Alexandra Schein und Romy Schneider

Nobelpreisträger Professor Michel Mayor grüßt die Schüler der MANOS

Während meines Aufenthalts in Florenz, wo ich die Europass Teacher Academy im Rahmen des Erasmus+ Progamms besuchte, nahm ich die Möglichkeit wahr, einen Vortrag im Nationalen Astrophysikalischen Institut (INAF) in Acetri zu besuchen. Das dort betriebene Observatorium ist im selben Ort beheimatet, wo Galileo Galilei vor über 400 Jahren mit seinem selbstgebauten Teleskop die vier großen Monde des Jupiters entdeckte.

Der Vortragende war der Schweizer Astronom und Nobelpreisträger Professor Michel Mayor von der Universität Genf. Er entdeckte 1995 gemeinsam mit seinem Doktorranden Didier Queloz den ersten Planeten, welcher einen sonnenähnlichen Stern umrundet. Dies gelang mit einem eigens dafür entwickelten hochauflösenden Spektroskops. Dieser Planet, als Pegasus 51b katalogisiert, wird heute Dimidium genannt, da er etwa die Hälfte der Masse des Jupiters hat. Er umrundet seinen Stern Helvetios in nur 4 Tagen. Heute sind über 5000 solcher Planeten bekannt.

In seinem Vortrag ging Professor Mayor auf die Messmethoden und die aktuelle Forschung ein. Neue Teleskope und Messverfahren sind heute bereits in der Lage, die Atmosphäre solcher Exo-planeten zu vermessen und aus den Messergebnissen auf die chemische Zusammensetzung zu schließen.

Die Entdeckung dieses ersten Exoplaneten um einen Hauptreihenstern gilt als Meilenstein in der astronomischen Forschung. Mayor und Queloz erhielten dafür 2019 den Nobelpreis für Physik.

Im Anschluss an den Vortrag ergab sich für mich die Möglichkeit einige Worte mit Professor Mayor aus-zutauschen. Er war er-freut zu hören, dass es in Deutschland noch Schulen gibt, wo das Fach Astronomie ge-lehrt wird. Er bestärkt alle Schüler und Schü-lerinnen darin, sich wissenschaftlich zu en-gagieren und wünscht ihnen dabei alles Gute.

 

Wörtlich sagte er: „Stay alert and courios“, bleibt aufmerksam und neugierig.

 

 

Autor: M. Firchau