In den vergangenen Wochen, vom 05. bis zum 11. Juni, konnten die SAP Rockets, eines der beiden FLL-Teams des Martin-Andersen-Nexö Gymnasium Dresden, am großen FIRST-LEGO-League (FLL) Estonian Open International teilnehmen. Dafür hatten wir uns vorher schon mit einem ordentlichen siebenten Platz im Zentraleuropafinale in Aachen qualifizieren können.
Alles ging am Montagnachmittag los, als es galt, die Roboterteile und sonstiges, wie Teamkleidung oder Requisiten unter den Teammitgliedern zu verteilen und gut zu verstauen.
Am Dienstag ging es dann zum Flughafen. Von Dresden flogen wir nach Frankfurt , wo wir während des zweistündigen Aufenthalts auf ein befreundetes deutsches Team, bricksapplied, trafen.
Gemeinsam ging es dann auf in die estnische Hauptstadt Tallinn. Wir wurden von den Organisatoren herzlich in Empfang genommen und auch sogleich mit dem Shuttlebus zu unserem Hotel gefahren. Der Rest des Tages bestand aus Auspacken und Nachsehen, ob alles die Reise heil überstanden hatte.
Am Mittwoch wurden wir direkt nach dem Hotelfrühstück zum Austragungsort des Wettbewerbs gefahren – die Tondiraba Ice Hall. Dort durften wir uns erst einmal seelisch und moralisch auf die drei bevorstehenden Tage vorbereiten:
In der mit Menschen gefüllten Vorhalle stand etwa die Hälfte der insgesamt 98 Teams aus der ganzen Welt und fast jedes Team machte mit auffälligen Kostümen, Kleidungen oder mit interessanten Team-Rufen auf sich aufmerksam: Aus einer Ecke des Raumes tönte ein Anfeuern auf Griechisch, in einer anderen wurden Fahnen geschwungen und alle sangen “Y viva España!”.
Dieser Tag diente dazu, den Team-Stand aufzubauen und die anderen Stände zu besuchen, außerdem gab es eine Übungsrunde für das Robot-Game, bei der wir bemerkten, dass mit unserem Roboter etwas nicht stimmte.
Das Besuchen der Stände war äußerst interessant und bereitete sehr viel Freude. So fanden wir auch den Stand der Cybernetic Unicorns, bei deren Einhorn-Ausmal-Wettbewerb wir natürlich sofort teilnahmen. Am Abend wurden alle Teams mit einer Party willkommen geheißen. Zurück im Hotel ging es dann für uns ans Üben der Präsentationen in den einzelnen Kategorien und daran, den Roboter wieder fit zu bekommen. In Tallinn wird es maximal eine Stunde lang dunkel, sodass man den Tag lange nutzen kann.
Der Donnerstag war für uns der vollste Tag, denn alle Teams präsentierten sich an diesem Tag vor den jeweiligen Jurys in den einzelnen Kategorien:
Als erstes galt es, mit dem Roboter in den ersten Robot-Game-Runden möglichst viele Punkte zu sammeln. Das klappte bei uns besser als am Vortag, jedoch immer noch nicht so gut, wie es eigentlich hätte laufen sollen.
Als nächstes musste man sich einer Jury gut als Team vorstellen sowie die eigene Forschungsarbeit präsentieren. Dabei war uns die Jury wohl gesonnen und wir hatten ein gutes Gefühl, jedoch wussten wir, dass andere Teams uns dabei weit überbieten konnten. Danach sollten wir beim Robot-Design den Roboter und seine Programmierung anschaulich erklären. Diesmal war die Jury sichtlich beeindruckt.
In den freien Minuten gab es oft die Möglichkeit, die anderen Teams kennenzulernen und ihre Stände zu betrachten. Wir alle sammelten fleißig Andenken, zum Beispiel in Form von Stickern, Buttons oder Fähnchen.
Am Abend wurden alle in ein Museum – das Lennusadam Seaplane Harbour – gefahren, wo eine große Teamparty stattfand. Viele verschiedene Teams bereicherten den Abend mit traditionellen Tänzen ihres Landes oder eigenen Songs. Zum Schluss wurde natürlich auch sehr viel getanzt.
Am Freitag wurde die letzte Runde der Robot-Games ausgetragen und die Jurys besuchten die Stände, der preisverdächtigen Teams: Wir bekamen Besuch von der Robot-Design-Jury.
Und schließlich hatten wir Zeit für Spaziergänge durch die Halle und letztendlich das Abbauen der Stände. Daran schloss sich dann die Siegerehrung an.
Für jede genannte Kategorie gab es mehrere Unter-Kategorien, zu denen jeweils ein erster, zweiter und dritter Preis vergeben wurden.
Weiterhin gab es noch den – einmaligen! – Einhorn-Preis von den schon genannten Cybernetic Unicorns oder Spezial-Preise, die an Teams vergeben wurden, die sich beispielsweise unheimlich angestrengt aber leider doch nicht so viel erreicht hatten. Und dann gab es natürlich auch noch den Gesamt-Sieger.
Die Veranstalter wenden bei der Preisvergabe eine besondere Regel an: Es wird darauf geachtet, dass kein Team zu viele Preise bekommt; wer Gesamt-Sieger ist, kann nicht auch Sieger einer anderen Kategorie sein.
Wir schafften es, den Einhorn-Preis sowie den „Mecanical Design Award 1st place“ zu gewinnen.
Beide stehen nun in der Vitrine der Robotik-Erfolge im dritten Stock unseres Schulhauses. Auch die anderen deutschen Teams schafften hervorragende Ergebnisse, die mindestens so gut wie unsere waren.
Nach der Zeremonie fuhren wir zurück zum Hotel und konnten unsere Freizeit am bevorstehenden Wochenende genießen: Wir machten eine Stadt-Besichtigung, wanderten durch ein Hochmoor und wir badeten natürlich auch in der Ostsee.
Außerdem natürlich entspannten wir uns im Park in der Tallinner Innenstadt gemeinsam mit den befreundeten Teams bricksapplied, Heldele Robotiks und Talentum SAP.
Alles in Allem mag die Reise nach Tallinn einen großen Aufwand dargestellt haben, und der Weg dahin war lang und nicht gerade ein Spaziergang, aber wir hatten nirgendwo so viel Spaß wie auf diesem atmosphärischen Festival. Es war eine großartige und wundervolle Erfahrung, für die wir uns an dieser Stelle bei allen Leuten bedanken wollen, die uns dabei moralisch und finanziell unterstützt haben. Vielen Dank dafür!
Aber für uns ist damit die FLL noch nicht zu Ende: Nächstes Jahr lautet das Thema „Into Orbit“ – wie perfekt für uns Rockets – und wir sind startklar!