Houston, we are doing well!

Aufgeregt hatten wir diesem Tag entgegengeblickt, achtmonatige Vorbereitungen lagen hinter uns. Aber jetzt würden wir – die SAP Rockets: Martha, Luise, Wieland, Conrad, Radek und Tim – endlich nach Bregenz zum Zentraleuropafinale der First Lego League aufbrechen. Dort würden sich die 27 besten von ursprünglich 1200 zentraleuropäischen Teams versammeln, um die begehrten Tickets für die weiterführenden Wettbewerbe in der Türkei, dem Libanon, der USA und Uruguay unter sich zu verteilen.

Die First Lego League ist ein Wettbewerb, bei dem man gemeinsam im Team einen Roboter aus Lego baut, der Aufgaben auf einem Spielfeld lösen kann, und ein Forschungsprojekt zu einem Jahresthema – dieses Mal Into Orbit – entwickelt. Das Design des Roboters und dessen Programmierung, das Forschungsprojekt und die Arbeit im Team werden dann der Jury auf Englisch vorgestellt und gemeinsam mit dem Robot Game gehen all diese Kategorien gleichermaßen in die Gesamtwertung ein.

Nach einer langen Fahrt, nur von der obligatorischen Kebab-Pause unterbrochen, erreichten wir am frühen Nachmittag Bregenz. Es war hervorragendes Wetter und wir machten uns auf, um uns erst mal den Veranstaltungsort, das direkt am Bodensee gelegene Festspielhaus, anzuschauen. Danach fuhren wir mit einer Seilbahn auf den Pfänder, wo wir die fabelhafte Sicht genossen und auf den noch schneebedeckten Gipfel wanderten. Im letzten Licht des Tages übten wir noch einmal unsere Präsentationen, bevor wir erschöpft ins Bett fielen.

Auch am nächsten Morgen hieß es noch einmal alle Kategorien durchsprechen, bevor wir endlich zum Festspielhaus aufbrachen. Nach dem Aufbau unseres Standes begrüßten wir all unsere befreundeten Teams und gingen dann zu unserer ersten Bewertung, der Live Challenge, über. Dabei muss man gemeinsam innerhalb von 20 Minuten möglichst viele Aufgaben mit einem unbekannten Roboter lösen, währenddessen wird man von Teamwork- und Robot-Design- Judges beobachtet, die die erbrachte Leistung später in ihre Bewertung einbeziehen.

 

Am Abend wartete dann noch die Teamparty auf uns, bei der wir unseren Team-Song gemeinsam mit den anderen Teams sangen und uns einfach noch mit allen austauschen oder tanzen konnten.

Der Samstag begann mit einem viel zu zeitigen Frühstück und dem erneuten Spaziergang zum Festspielhaus. Es folgte noch die Eröffnungsveranstaltung und dann kam es drauf an: Direkt hintereinander stellten wir unterschiedlichen Jurys unsere Zusammenarbeit im Team, unser Forschungsprojekt und das Design unseres Roboters sowie dessen Programmierung vor. Nach dem Mittagessen hatten wir dann noch drei Läufe im Robot Game vor uns, währenddessen pilgerten ständig neue Judges zu unserem Stand, um uns noch einmal Fragen zur Programmierung, zum Roboter, unserem Teamwork und dem Forschungsprojekt zu stellen.

Dann kam endlich der Moment, an dem die drei besten Forschungspräsentationen, die dann vor allen Teams aufgeführt werden würden, und die Teilnehmer des Viertelfinales im Robot Game bekannt gegeben wurden… Beide Male fiel unserer Name! Also präsentierten wir erneut unsere Forschung und kämpften uns im Robot Game bis zum Finale vor. Dort traten wir, angefeuert von anderen Teams, gegen das Team mindfactory aus der Schweiz an. Nach zwei Finalläufen wussten wir noch nicht, wer von uns gewonnen hatte, aber zum Glück begann jetzt die Siegerehrung und wir würden es gleich erfahren. Wir hatten auf viel gehofft, aber nie hatten wir mit diesem unglaublichen Ergebnis gerechnet:

3. Platz Teamwork
2. Platz Robot Game
2. Platz Robot Design,
1. Platz Forschung

1. Platz Gesamtwertung

Als FLL-Champion der Region Zentraleuropa dürfen wir in der letzten Schulwoche des Schuljahres zum FIRST LEGO League Asia Pacific Open Championships nach Sydney (Australien) fahren.

Das Gefühl in diesem Moment ist schwer zu beschreiben, man erinnert sich, wie viel Arbeit man in dieses Projekt gesteckt hat, aber auch gleichzeitig, wie viel man gemeinsam erreichen kann. Man merkt, dass sich all das gelohnt hat, all die Wochenenden in unserem stickigen Inforaum, all die Nachmittage, die man so lange in der Schule bleibt, bis man vom Hausmeister „rausgeschmissen“ wird, all die unzähligen Abende, an denen man zu Hause noch schnell was verbessert hat.

All das hat uns hierhin gebracht und wir freuen uns schon, bald wieder eine Reise zum nächsten Wettbewerb anzutreten.

Ohne die Finanzielle Unterstützung durch die sächsische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Frau Dr. Eva Maria Stange, und die Firmen SAP und 3m5 wären diese 4 erlebnisreichen Tage niemals möglich gewesen. Vielen Dank!

SAP Rocket out!