Unser Weltraum-Blog

In diesem Schüler-Blog findet ihr einen Rückblick über das ARISS-Weltraum-Projekt in unserer Schule von 2018.


Für alle, die das Event live miterleben möchten, wird ab 10:10 Uhr ein Livestream (externer Link, Youtube.com) verfügbar sein.


Raketenabsturz in Russland – Muss unser Funkkontakt verschoben werden?

Foto: REUTERS/Shamil Zhumatov

Seit dem Jahr 1966 bringt die Sojusrakete in verschiedenen Ausführungen Kosmonauten und Fracht in den Erdorbit. Dabei zeichnete sie sich immer durch ihre Zuverlässigkeit aus, da es in den über 50 Jahren Betrieb zu vergleichsweise wenigen Zwischenfällen kam.
Doch bei der Mission MS-10 am 11.Oktober 2018, deren Ziel die ISS war, zündete das Triebwerk der zweiten Stufe der Sojus nicht. Deswegen wurde sofort das Rettungssystem gestartet, welches die Kapsel mit den Kosmonauten mithilfe der auf der Spitze montierten Rettungsrakete aus dem Gefahrenbereich brachte und dann die Landungssequenz einleitete. Der amerikanische Astronaut Nick Hagu und der russischen Kosmonauten Alexej Owtschinin überlebten beide die Notsituation.
Nun sollen erst einmal alle weiteren Starts der Sojusrakete ausgesetzt werden, bis geklärt ist, warum das Triebwerk nicht zündete.
Inwiefern der Ausfall der beiden Raumfahrer Auswirkungen auf den Dienstplan von Alexander Gerst hat und ob unser Funkkontakt trotzdem wie geplant stattfinden kann, ist bisher noch nicht bekannt. Wir informieren an dieser Stelle, sobald die Raumfahrtbehörden weitere Informationen veröffentlichen.

Jesko Darthyoda

Bildquelle: https://www.msn.com/en-sg/news/world/space-crew-survives-plunge-to-earth/ss-BBOeGUU?li=AAgfYrC&parent-title=rocket-launches-to-be-grounded-while-mid-air-failure-is-investigated&parent-ns=ar&parent-content-id=BBOfs4t&fullscreen=true#image=1


Der Traum vom Terraforming

Seit Jahrzehnten träumen Raumfahrtfans davon, den Mars in eine zweite Erde zu verwandeln, doch dafür müssen wir wohl noch ein bisschen warten…

Bildquelle: Daein Ballard: Terraforming of Mars. Zu finden unter: https://en.wikipedia.org/wiki/Terraforming_of_Mars#/media/File:MarsTransitionV.jpg Wikimedia 2006 [Letzter Zugriff: 23.09.2018]. GNU Free Documentation License

Auf dem Papier wirkt die Idee ziemlich großartig: Mit ausgewählten Technologien und großer Beharrlichkeit verändert die Menschheit einfach das Klima auf dem Mars. Zunächst werden die Polkappen geschmolzen und dies setzt das darin gebundene Kohlenstoffdioxid frei. Dadurch erhält der Rote Planet eine dichte Atmosphäre, die vom Treibhauseffekt weiter aufgeheizt wird. Irgendwann sind Temperatur und Luftdruck dann hoch genug, dass auf dem Mars wieder Wasser fließen kann. Als letztes werden Pflanzen, vor allem Moose, da sie besonders anspruchslos sind, auf dem Mars gepflanzt. Sie wandeln durch Photosynthese Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff um. Fertig ist die grüne Oase – die perfekte Zuflucht, wenn es auf der Erde einmal ungemütlich wird.

Ist dies realistisch oder nicht?

Viele Menschen, die schon einmal von dem Konzept des Terraformings gehört haben, würden sagen, dass dies zwar kompliziert aber trotzdem machbar ist. Ganz nach dem Ausspruch von Kennedy zur amerikanischen Mondmission: „Wir tun all das nicht, weil es einfach ist, sondern weil es schwierig ist.”. Wissenschaftlich hatte das Konzept allerdings schon immer einen schweren Stand. Und nun sagt eine neue Studie, dass es wohl kaum möglich ist, das eigentliche Konzept umzusetzen, da es nicht ausreichend Kohlenstoffdioxid in den Polkappen des Mars gibt.
Eine andere Lösung wäre jedoch denkbar: Auf der sonnenabgewandten Seite des Mars‘ könnten Magnetfelder vom Sonnenwind bewegte Teilchen auffangen, wodurch sich auf lange Sicht eine nennenswerte Atmosphäre aufbauen ließe. Was erst einmal gut klingt, würde allerdings mehrere Millionen Jahre dauern.

Ob wir die Geduld und Ressourcen aufbringen würde, so lange zu warten? Sonst sieht es ganz so aus, als müssten wir mit dem Planeten auskommen, den wir bereits haben.

Jieoh Ahn, Presseteam (6c)


Druckabfall auf der ISS! Gefahr für die Astronauten?

In der Nacht zum Donnerstag bemerkte die Bodenstation einen Druckabfall in der ISS. Da die Gefahr nicht akut war, wurden die Astronauten nicht außerplanmäßig geweckt. In Zusammenarbeit mit den Kontrollstationen Houston und Moskau konnte das ca. 2 mm große Leck schließlich ausfindig gemacht werden. Es befand sich in einem angedockten Sojus-Raumschiff und wurde zunächst provisorisch (Epoxidharz und Mull) abgedichtet, um den Druckabfall zu verlangsamen. Jetzt wird nach langfristigen Lösungen gesucht.

Solche Lecks können durch Weltraumschrott und Meteoroiden (Ausgangskörper für Meteore) entstehen. Da sich viele solcher Teilchen auf der Bahn der ISS befinden, kann die Raumstation ihren Orbit variieren. Sie kann aber auch nicht jeder Gefahr ausweichen und darum besitzt die Internationale Raumstation eine Art doppelwandigen Schild. Die erste Schicht besteht aus Keramik und pulverisiert Objekte, die in der zweiten Schicht, bestehend aus Polymeren, hängen bleiben. Dieser Mechanismus funktioniert aber nur für Partikel, die maximal 1 cm groß sind.

Zum Glück lassen sich die einzelnen Kapseln und Module im Notfall luftdicht verschließen, um für den Schutz der Besatzung zu sorgen. Alexander Gerst und seine Kollegen können also getrost weiterschlafen.

Quellen: heise, n-tv, spaceflightnow, welt


Alexander Gerst, 20.08.2018

– für die meisten, die das jetzt lesen, ist er irgendeine Person mit Getreidenachnamen bei dem Astronauten leuchtende Augen bekommen – kurz gesagt für viele ein fast Unbekannter. Aber da wir dieses Jahr mit ihm funken werden, dachten wir uns; es wäre hilfreich, wenn ich wir uns etwas schlau über ihn machen und dabei euch mit ein paar Informationen füttern können. Was wirklich bemerkenswert ist, dass er sich zwischen 8413 anderen Bewerbern aus 20 Mitgliedsstaaten beim Auswahlverfahren der Europäischen Weltraumorganisation mit sechs weiteren Astronauten durchgesetzt hat und jetzt als erster deutscher Kommandant mit der Mission “Horizons” in der ISS hockt.

Man muss schon sagen – krass!
Und weil das wohl viele Menschen fanden, erhielt er 2007 den Bernd-Rendel Preis, 2015 die Ehrenbürgerschaft seiner Geburtsstadt Künzelsau und 2017 die Ehrensenatorenwürde der Universität Hamburg.
Am Morgen des Starttages strahlte “Astro-Alex” beim Verlassen des Kosmonautenhotels und winkte in seinem blauen Overall in die Menge. Nach dem Wecken konnte er ein letztes Mal alltägliche Dinge auf der Erde genießen: “Eben aufgestanden und zum letzten Mal in 6 Monaten geduscht”, twitterte er. Zum Frühstück gab es demnach Kascha, eine Art Grütze zum Beispiel mit Buchweizen oder Haferflocken. Vom Hotel fuhren die Astronauten zum Weltraumbahnhof. Dort schlüpften sie in ihre Reise-Raumanzüge und sahen – getrennt durch eine Glasscheibe – noch einmal ihre Familien. Danach ging es im Bus zur Startrampe. Um kurz vor elf Uhr zwängten sich die drei in die Sojus-Kapsel auf die Rakete mit der sie an der ISS andockten. Auch bis kurz vor dem Start folgten Sicherheits-Gesundheits-Checks, damit die Astronauten keine Viren auf die ISS schleppten –die Sache mit der Glasscheibe war auch dafür da.  Die Mission Horizons hat seit dem 8.Juni begonnen: Alexander Gerst hat nach zweitägiger Reise die Internationale Raumstation ISS erreicht und hoch über der Erde die Arbeit an seinen rund 80 Experimenten- wobei er selber auch als Versuchskaninchen dient- aufgenommen. Über seine Arbeit berichtet Gerts regelmäßig auf Twitter, wo er sich als „@astro_alex” bezeichnet. Weitere Experimente, die sie jetzt im Columbus-Labor haben, ist eines zum Pflanzenwachstum. Da geht es darum, dass sie Nutzpflanzen züchten, die robuster sind, die in Zeiten des Klimawandels auch in trockenen Gegenden als auch auf dem Mars gut wachsen. Seinen ersten freien Tag nutzte der deutsche Astronaut auch, um sich das WM-Spiel Deutschland gegen Mexiko anzusehen. “Das erste Spiel gilt immer noch als Generalprobe”, tröstete er nach der überraschenden Niederlage Deutschlands.

Aber er ist nicht zum ersten Mal in der ISS, im Jahre 2014 übernahm er bei der Mission “Blue Dot” (blassblauer Punkt) 2 Monate lang die Aufgabe des Bordingeneurs und half.

Wenn man noch einmal die Missionsnamen vergleicht merkt man, dass es bei der ersten um die Rettung der Erde und jetzt um die Besiedlung des Marses geht. Nun stellt sich die Frage, hat Alexander Gerst schon unseren Planeten aufgegeben? Oder vielleicht auch: Gibt es überhaupt eine Chance für die Besiedlung des Marses? Und wie würde es dann dort aussehen?

Solche und weitere Fragen werden wir ihm in der Woche von dem 22. bis 28. Oktober stellen. Wenn du selber Fragen hast, kannst du sie uns jederzeit über “ISS@manos-dresden.lernsax.de” schicken, aber es wäre nett, wenn du sie davor googelst, damit nicht schon wieder die Frage: “Wie gehen Astronauten auf Toilette?“ kommt.
Wenn du auf dem Laufendem bleiben willst, kannst du immer wieder bei unserem Blog vorbei schauen. Also bis zum nächsten mal!

Presseabteilung, Jieoh Ahn, (6a)


Probefunkkontakt zum Projektpartner in Dessau am 08.06.2018

Auszug aus der Pressemitteilung vom 08.06.2018, 14 Uhr: Test-Funkkontakt

„In Vorbereitung des Live-Funkkontaktes im Oktober findet am 8.06.2018 ab 14 Uhr in den Räumen des DLR_School_Lab TU Dresden ein Test-Funkkontakt statt. Wir laden alle Interessierten sowie die Pressevertreter dazu herzlich ein. Anwesend sein werden die Schülerinnen und Schüler der MANOS, die in verschiedenen Arbeitsgruppen am Projekt beteiligt sind (Funker, Techniker für Live-Stream, Forscherteam und PR-Team) und die Funkamateure des DARC e.V., um alle Fragen zum Funkkontakt, zur Technik und den Schulprojekten zu beantworten.
Bei weiteren Fragen zum Projekt wenden sie sich bitte an das PR-Team: ISS@manos-dresden.lernsax.de

Für alle, die nicht dabei sein können, wird ein Live-Stream geschalten, der unter Youtube (externer Link zu Youtube.com) verfolgt werden kann.


Ankündigung Wissenschaftsmagazin

Pünktlich zum Sommerfest wird die erste Ausgabe der Klassenzeitung der Klasse 5a erscheinen. In diesem Jahr dreht sich alles um das Thema Raumfahrt. Exklusive Exemplare dieser spannenden Zeitung können am 28.06. am Klassenstand für kleines Geld erworben werden.


Der Alltag auf der ISS

Mit einer Höhe von 4000km und einer Geschwindigkeit von 27623km/h umkreist die ISS in 92min. die Erde. Der Alltag ist nicht immer leicht.
Beim Essen fängt es an. Es gibt Unterschiede, die Kinder vielleicht freuen würden. Auf der ISS darf nämlich kein Brot gegessen werden, da die Krümel eine Gefahr für die Maschinen wären. Stattdessen gibt es haftende Nahrung wie Grütze, Rührei oder Pudding. Getrunken wird aus einer Art Weinschlauch. Wie das Trinken ist auch das Wasserlassen eher schwierig. Die Astronauten pinkeln in einen Schlauch. Beim großen Geschäft müssen sie sich festbinden damit sie nicht wegfliegen. Eine Pumpe saugt alles ab.

Duschen geht auf der ISS nicht. Es werden Feuchttücher benutzt. Dass ist wohl der Grund, warum Astronauten nach einer Raumfahrt erst einmal duschen. Geschlafen wird in einem Schlafsack, der in einem schmalen, offenen Schrank befestigt ist. Das ist der einzige Ort wo sich die Astronauten zurückziehen können. Abgetrennt ist die Kabine nur durch einen Vorhang. Was für uns verrückt klingt, ist auf der ISS normal. Sie müssen täglich mind. 2 Stunden Sport machen, um Muskelschwund vorzubeugen. Zum Joggen und Radfahren müssen sich die Astronauten festschnallen, damit sie nicht wegschweben. In der „Cupola“ sitzt Alexander Gerst wann immer er Zeit hat. Die „Cupola“ hat 14 Bullaugen, die einen Blick auf die Erde und die weiten Kosmos ermöglicht.
Die Schwerkraft macht nicht alles leicht. Manchmal macht sie es uns schwerer.
Leonie Zobel


Start von Alexander Gerst am 06.06.2018

Am 06.06.2018 ist unser Astronaut Alexander Gerst vom Weltraumbahnhof Baikonur in Richtung der Internationalen Raumstation gestartet. Mit 20 Gigawatt Leistung, dies entspricht dem Energieumsatz von 12 Kraftwerken, erhob sich die Sojus MS-09 um 13:12Uhr in den Himmel. Der Anflug an die Raumstation gestaltet sich diesmal etwas schwieriger als gewohnt. Erst nach 34 Erdumrundungen erreicht das Transportschiff das Ziel.
Im Schulhaus des Martin-Andersen-Nexö-Gymnasiums haben gestern viele Schüler und Lehrer dem Weltraumereignis entgegengefiebert und nach erfolgtem Start erleichtert aufgeatmet.


Die neusten Nachrichten zum Flug von Alexander Gerst erhaltet ihr HIER (externer Link zum DLR)


Logbucheintrag 1.1 – Wie fliegt man mit einer Sojus-Rakete ins All?

Update: Unser Astronaut Alexander Gerst wird am 6. Juni 2018 an Bord der Sojus MS-09 als 11. Deutscher (zum zweiten Mal nach 2014) ins All fliegen!

Was ist eigentlich eine Sojus-Rakete? Eine Rakete vom Typ Sojus ist rund 50 Meter lang und am unteren Ende etwa 10 Meter breit. Sie verfügt über mindestens drei Stufen. Jede Raketenstufe besitzt einen eigenen Tank. Als Treibstoff der Stufen dienen Kerosin und flüssiger Sauerstoff. An der Spitze der Sojus-Rakete ist die Nutzlast untergebracht. Bei einem bemannten Flug ist dies ein Sojus-Raumschiff, das mit einer Schutzverkleidung umhüllt ist. Ganz vorne befindet sich das Rettungssystem.


 


Logbucheintrag 1.0 – Der Beginn

Als kleine Kinder standen wir sicher alle schon einmal des Nachts draußen auf dem Balkon und wandten unseren Blick nach oben. Und als wir dort in die Sterne blickten, packte uns eine Faszination, die jeder kennt, der sich für die Astronomie und die Raumfahrt begeistern kann.

Auch die MANOS will ihren Kopf und besonders ihre Ohren mit diesem einzigartigen Projekt nach oben richten, genauer zur Internationalen Raumstation (ISS). Die drei Teams Veranstaltungsmanagement, Forschung /Entwicklung und Pressearbeit, bestehend aus Schülern unserer Schule, nehmen nun ihre Arbeit auf. Das große Ziel, auf das alle hinarbeiten, ist ein Funkkontakt mit dem Astronauten und zukünftigen Kommandanten der ISS, Alexander Gerst, im Herbst dieses Jahrs. Und die unzähligen Fragen, die für diesen Zweck gesammelt wurden, warten nur darauf in ca. 400 Kilometern Höhe ihr Ziel zu erreichen und wir anderen, die wir nun mal keine Funkwellen sind, müssen zunächst hier unten auf der Erde verweilen bis wir endlich die ersehnten Antworten empfangen. Allerdings ist bis dahin noch ein weiter Weg zu gehen. Technik muss installiert und getestet, Experimente durchgeführt, Reportagen und Artikel geschrieben, eine Präsentation entworfen, der Ablauf geplant und das finale Event vorbereitet werden um nur einen groben Überblick zu geben. Viel Arbeit liegt also vor uns und sie können dabei sein.

Wenn wir euch mit dieser Faszination anstecken konnten, dann verfolgt doch den Fortschritt unserer Mission hier in diesem Logbuch. Bald schon (am 8.6.) startet der erste Testlauf, in Form eines Satelliten-Relais-Kontakts nach Dessau. Es erwartet euch eine spannende Zeit.

Presseabteilung, Julian Großmann