Am 13.02.2025 fand an der MANOS die Juniorwahl zur Bundestagswahl 2025 statt. Die Juniorwahl ist ein bundesweites Projekt, welches Jugendlichen die Chance gibt, zu wählen – auch wenn die Ergebnisse nicht direkt zu Mandaten im Bundestag führen. Das Projekt ist sehr realitätsnah und gibt Wählenden sowie Wahlhelfenden die Möglichkeit, zu erleben, wie die deutsche Demokratie funktioniert. Der Wahlkreis, in dem gewählt wurde entsprach dem, in dem die MANOS steht. In unserem Fall war das Dresden I. Die Wählenden konnten also nur die Parteien und Personen wählen, die auch in dem Wahlkreis antraten. An unserer Schule waren alle Personen von der siebten bis zur zwölften Klasse wahlberechtigt. Nachdem gewählt wurde, wurden die Stimmen nach einigen Komplikationen ausgezählt und die Ergebnisse den Wahlhelfenden verkündet.
Insgesamt 400 Personen waren wahlberechtigt, wovon 202 ihre Stimme abgaben. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 50,5% – viel geringer als bei der eigentlichen Bundestagswahl mit 82,5%. Nicht nur die Wahlbeteiligung unterschied sich jedoch von den Ergebnissen der echten Bundestagswahl, sondern noch viel wichtiger die Stimmenanteile.
Im Wahlkreis Dresden I kandidierten folgende Personen:
AfD: Thomas Ladzinski
SPD: Rasha Nasr
CDU: Dr. Markus Reichel
FDP: Torsten Herbst
Die LINKE: Funda Römer
Grüne: Kassem Taher Saleh
Volt: Terence Koch
PDH: Maurice Liebenow
Bei der echten Bundestagswahl gewann Thomas Ladzinski – Kandidat der Alternativen für Deutschland – das Direktmandat. Mehr zu diesem Thema findet man unter: https://wahlen.dresden.de/2025/btw/ergebnisse_wahlkreis_158.html. Die Ergebnisse der Juniorwahl an unserer Schule unterscheiden sich jedoch drastisch davon. Im Falle der MANOS wäre das Direktmandat nicht an Thomas Ladzinski gegangen, sondern an Kassem Taher Saleh – dem Kandidaten der Partei Bündnis 90 / Die Grünen. In der Abbildung unter diesem Text ist die prozentuale Erststimmenverteilung als Tortendiagramm dargestellt.
Vergleicht man im Sinne der Zweitstimmen die Ergebnisse der MANOS mit denen der echten Bundestagswahl sowie den bundesweiten Ergebnissen der Juniorwahl, fallen einem deutliche Unterschiede auf. Bei der echten Bundestagswahl bekam die Union (CSU/CDU) die meisten Stimmen, was bedeutet, dass wahrscheinlich Friedrich Merz Bundeskanzler werden wird. Aktuell sieht es danach aus, dass die Union zusammen mit der SPD eine Regierungskoalition eingehen wird. Die bundesweiten Ergebnisse der Juniorwahl hingegen zeigen ein ganz anderes Bild: nicht die Union bekam die meisten Stimmen, sondern die Partei die LINKE. Das würde bedeuten, dass Heidi Reichinnek Bundeskanzlerin werden würde. Es wäre dabei je nach Sitzverteilung ganz knapp keine Regierungskoalitionen aus SPD und Linke möglich. Es würde also wahrscheinlich eine Koalition aus der Partei die LINKE, der SPD und der Partei Bündnis 90 / Die Grünen zustandekommen. Alle Ergebnisse der bundesweiten Juniorwahl findet man unter https://www.juniorwahl.de/bundestagswahl. Ähnlich war an unserer Schule das Ergebnis der Partei die LINKE: 20,3% bekamen sie bei den Zweitstimmen im Vergleich zu den 25,3% der bundesweiten Juniorwahl. Sehr anders ist jedoch das Ergebnis der Partei Bündnis 90 / Die Grünen: 25,2% war der Zweitstimmenanteil an unserer Schule. Damit hätte die Partei also die meisten Stimmen und Robert Habeck würde Bundeskanzler werden. Im Bild unter diesem Text sind die prozentualen Zweitstimmenanteile der Parteien als Balkendiagramm dargestellt. Die Ergebnisse beziehen sich nur auf unsere Schule und auch die Vergleiche sind mit den vergangenen Ergebnissen der MANOS.
Was es Regierungskoalitionen angeht, wären zwei Möglichkeiten denkbar. Die Partei die LINKE könnte mit der Partei Bündnis 90 / die Grünen koalieren und so eine Regierungsmehrheit von 53,2% erreichen. Möglich wäre jedoch auch eine Koalition aus SPD, Volt und der Partei Bündnis 90 / die Grünen. Diese Koalition hätte eine Regierungsmehrheit 50,3%. Andere Koalitionen wären möglich, würden jedoch Minderheitsregierungen sein, mehr als drei Koalitionspartner benötigen oder aus Parteien sehr verschiedener politischer Ansichten bestehen, weshalb sie hier nicht besprochen werden. In der Abbildung unter diesem Text ist das hypothetische Parlament, welches nach Zweitstimmenanteil der Juniorwahl an unserer Schule entstehen würde, abgebildet. Die Parteien sind von links nach rechts so geordnet, wie sie wahrscheinlich im Parlament sitzen würden, obwohl es schwierig ist, diese Reihenfolge vorauszusagen, da zwei der Parteien noch nie im deutschen Bundestag vertreten waren. Es ist beschriftet, welchen Sitzanteil die jeweiligen Parteien bekommen würden